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Wie ich arbeite (2): Webdev

Im zweiten Teil der Serie geht es um Werkzeuge, die ich direkt einsetze, um meinen Job zu machen. Ich umschreibe das, was ich tue, gern kurz und knapp mit „HTML, CSS, JS, CMS“. Manche nennen das Webdesign, andere lieber Frontend-Entwicklung. Ich denke, es ist beides, aber nicht jeder versteht beide Begriffe. Gehen wir meine grundlegenden Helfer in diesen vier Bereichen durch.

HTML

Sehr simpel: Basis aller meiner Webprojekte ist das HTML5 Boilerplate. Ich schätze es vor allem wegen seines großartigen build-Skriptes und der Beispiel-.htaccess, aber auch ohne Modernizr als Helfer für progressives Enhancement mag ich kein Projekt mehr angehen. Ich habe ein paar Erweiterungen dazu in einem GitHub-Repository, auf die ich gleich zu sprechen komme.

(S)CSS

Diese Erweiterungen beziehen sich – neben ein paar JS-Helferchen – vor allem auf CSS, welches ich fast ausschließlich über den Präprozessor Sass bzw. als SCSS schreibe. Dabei handelt es sich um Styles, die ich immer wieder benutze, Hilfsstyles für Formulare und Typografie sowie ein paar nette CSS-Tricks, die man immer mal wieder brauchen kann.

Den Einsatz eines CSS-Präprozessors kann ich nur empfehlens, es erleichtert viele Routinearbeiten rund um CSS gewaltig. Welchen man dabei wählt, hängt meines Erachtens nicht wirklich von den Funktionalität ab, da tun sich Sass und seine Konkurrenten nicht viel. Entscheidend für Sass war für mich, dass es für mich einfacher einzurichten und zu betreiben war (was daran liegt, dass es auf Ruby statt auf node.js basiert), zudem integriert es sich angenehm in meinen sonstigen Arbeitsablauf. Ansonsten sind Stylus, LESS & Co. nicht viel anders.

JS bzw. jQuery

So richtig warm geworden bin ich mit JS erst durch jQuery. Ähnlich SCSS macht es JS deutlich einfacher und zugänglicher. Neben kleinen Dingen, die man schnell selbst schreiben kann, ist jQuery vor allem aufgrund der Fülle von verfügbaren Plugins interessant, allerdings kann man nicht oft genug betonen, dass man Plugins erst nach eindringlicher Qualitätskontrolle produktiv einsetzen sollte – wo viele Plugins sind, da ist auch viel Mist.

Eine Liste der Plugins, die zu meinem „Webdev-Armeemesser“ gehören, gibt es in meinem pinboard-Konto. Besonders hervorheben möchte ich Accessible Tabs von Dirk Ginader, ein in jeder Hinsicht beispielhaftes Plugin, und Cycle von Mike Alsup, eines der ausgereiftesten Plugins für Slideshows.

CMS

Abgesehen von meiner Vorliebe für Serendipity als Blogengine hat sich in letzter Zeit eine klare Präferenz bei Redaktionssystemen entwickelt: Ich schätze es, wenn ein System mir so wenig vorgibt wie möglich und sich in erster Linie um seine eigentliche Aufgabe, die Verwaltung von Inhalten, kümmert. Ich möchte nicht erst ein Standardtemplate verbiegen, das mitgelieferte CSS abklemmen und mit einem fest eingebundenen (und damit vorgeschriebenen) JS-Framework arbeiten müssen. Das „ideale“ CMS (das es ohnehin nicht gibt) lässt mir in diesen Bereichen zumindest im Frontend volle Freiheit.

Ich finde, jeder Webentwickler sollte zwei CMS in seinem Werkzeuggürtel haben – je eines für große und kleine Projekte. Für große Projekte gefällt mir MODx Revolution, bei kleinen setze ich auf Perch, ein kostenpflichtiges, aber (auch für Laien) sehr angenehm zu benutzendes System. Beide bestechen durch Flexibilität und die Eigenschaft, weder HTML noch CSS oder JS vorzugeben. Perch lässt sich zudem nachträglich in bestehende statische HTML-Seiten intergrieren, was gerade bei kleinen Projekten oft sehr nützlich ist.

Im nächsten (letzten) Teil dieser Reihe soll es um Hardware und meinen Arbeitsplatz gehen – das kann allerdings ein paar Tage dauern, da kommt dieser Tage neues Spielzeug ins Haus …