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2k11 – Fragen und Antworten

Das mögliche neue Standardtemplate für Serendipity, 2k11, hat speziell in der öffentlichen Testphase und insbesondere in den Kommentaren zu G+-Posts von mir ein paar Fragen aufgeworfen, die ich gerne nochmal ausführlich, in Ruhe und öffentlich zugänglich erklären möchte. Wohlgemerkt: Ich möchte nicht über diese Aspekte verhandeln – sie sind bewusst so, wie sie sind. Sie sind zudem relativ einfach und updatesicher anpassbar, dazu weiter unten mehr.

(Zum Einstieg in 2k11 sei auch nochmal auf die Ausgabe 9 des s9y InfoCamp-Podcasts verwiesen.)

Warum ist die Seitenleiste in den 2-Spalten-Layouts so breit?

Das muss man im Zusammenhang zwischen Inhaltsbereich (Artikel) und Seitenleiste sehen. Diesen habe ich nach zwei Grundsätzen bestimmt: Einerseits dem Goldenen Schnitt, einer uralten, nahezu universell anwendbaren Gestaltungsregel, die ästhetische, harmonische Proportionen zwischen mehreren Elementen über eine mathematische Formel herstellt, andererseits der Zeilenlänge im Inhaltsbereich.

Webseiten bestehen zu 95% aus Text, diesen am Bildschirm zu lesen, fällt dem Auge deutlich schwerer als gedruckten Text. Über eine adäquate Zeilenlänge stellt man sicher, dass das Auge Text gut erfassen kann – man geht davon aus, dass eine Zeile etwa 35 bis 45em breit sein darf, um ein angenehmes Lesen zu ermöglichen. Diese Zeilenlänge hat 2k11 in den meisten Desktopauflösungen (soweit das in einem flexiblen Layout überhaupt möglich ist), daran orientiert sich die Breite der Seitenleiste – sie nimmt schlicht den übrigen Platz ein.

Dabei entsteht ein gewisser Whitespace am rechten Rand der Seitenleiste, der allerdings für Benutzer mit Textzoom recht hilfreich ist – so ist einigermaßen sichergestellt, dass das Layout halbwegs hält, wenn der Text um bis zu 2 Stufen vergrößert wird (auch wenn diese Vergrößerung leider nicht in allen Webbrowsern zur Verfügung steht). Hinzu kommt, dass man in der Seitenleiste „mit allem rechnen“ muss – eine gewisse Platzreserve schadet da (und optisch generell) nicht.

Warum sieht das 3-Spalten-Layout so „gedrängt“ aus?

Ich mache kein Geheimnis daraus, dass 2k11 als Zweispalter konzipiert wurde, das 3-Spalten-Layout ist quasi „angeflanscht“, weil mir klar war, dass ansonsten viele Nutzer danach fragen würden. 3-Spalten-Layouts sind schwierig. Man muss (stets mit Blick auf das 2-Spalten-Layout) in einer Art Zieharmonika vorsichtig die Breiten der Seitenleisten und der Inhaltsspalte anpassen, wobei aber die Seitenleisten nicht zu schmal werden dürfen, weil bestimmte Seitenleistenplugins eine Art Mindestbreite haben, ohne die ihre Inhalte nicht sinnvoll dazustellen sind. Gleichzeitig möchte man die Inhaltsspalte nur so wenig schmaler wie unbedingt nötig halten, denn die Zeilenlänge kann auch zu kurz und dadurch schwierig lesbar werden.

Hinzu kommt, dass man normalerweise zwei Seitenleisten nutzt, weil man in den Seitenleisten extrem viele Plugins oder sonstige Inhalte unterbringen möchte, die ggf. auch noch von Drittanbietern stammen, wie etwa externe Widgets, die über HTML-Klötze eingebunden werden. Eine einzelne Seitenleiste würde dadurch überdimensional lang im Vergleich zum Inhalte. Es ist ganz logisch, dass das Erfassen des eigentlichen Seiteninhalts schwieriger wird, weil das Auge von den zusätzlichen Inhalten in den Seitenleisten abgelenkt wird. Ich kann nur empfehlen, die „Notwendigkeit“ der Seitenleisteninhalte genau zu prüfen – ich kenne kein Blog, das nicht vom Reduzieren der Inhalte in Seitenleisten in puncto Lesbarkeit profitiert hätte. Weniger ist mehr.

Warum hat 2k11 keine Farbschemata?

Die Farben in 2k11 sind dem üblichen s9y-Farbschema, vorgegeben durch das Projektlogo, entnommen, was für ein Standardtemplate absolut Sinn macht. Farben sind jedoch, zumal sie in 2k11 mit minimalen Ausnahmen (RSS-Icon) ausschließlich über CSS vorgegeben werden, auch für CSS-Anfänger relativ simpel zu ändern. Der Code-Ballast in Form von per Dropdown auswählbaren Farbschemata stünde in keinem Verhältnis zum Ergebnis, zumal das Basis-Farbschema bereits in blau gehalten ist, was erfahrungsgemäß die Farbe ist, für die sich die meisten Benutzer entscheiden. Auch würden intergrierte Farbschemata die Wartbarkeit und Anpassungsfähigkeit des Codes für neue Templates deutlich einschränken.

Warum ist das alles und mehr nicht über Theme-Options einstellbar wie in Bulletproof?

Auch das ist der Wartbarkeit und Ausbaufähigkeit des Templates geschuldet. 2k11 soll bewusst kein „Baukasten-Template“ wie Bulletproof sein, sondern eine solide Basis, in der dennoch die wichtigsten Dinge (Headerbild, Navigation, eigene Styles) für jeden einfach zu ändern sind.

Als kleines Projekt mit einer relativ kleinen Entwicklergruppe (auch und gerade im Templatebereich) fehlt es s9y in der Masse an Templates, ein Zustand, der immer wieder von Nutzern bemängelt wird. Also ist es sinnvoll, den wenigen und potenziellen neuen Templategestaltern eine solide Basisvorlage zu bieten, in die sie sich relativ leicht einarbeiten können. Nahezu jeder Entwickler nimmt automatisch das Standardtemplate eines Systems als Vorlage, also sollte sie diese Forderungen möglichst erfüllen. Die Tatsache, dass es kaum aus Bulletproof abgeleitete Templates gibt, belegt ziemlich deutlich, dass es in dieser Hinsicht auf ganzer Linie gescheitert ist.

Ich will all das aber trotzdem anpassen!

Es ist vollkommen legitim, dass der eine oder andere bestimmte Aspekte von 2k11 subjektiv schlecht findet. Ich kann es selbst bei einer recht überschaubaren Nutzerzahl nicht allen Recht machen. Genauso ist es allerdings aus den oben erwähnten Gründen unsinnig, aus 2k11 ein „Baukasten-Template“ zu machen. 2k11 lässt sich individuell anpassen – nur eben nicht ganz so simpel wie Bulletproof, was auch daran liegt, dass 2k11 „unter der Haube“ (Stichwort: Responsive Design) ein wenig komplizierter ist.

Für CSS-Anpassungen gibt es (wie in Bulletproof) die zuschaltbare Datei user.css, die nicht Teil des 2k11-Kerns ist, sondern vom Benutzer manuell angelegt werden muss, wodurch sie im Fall eines Updates von 2k11 und/oder Serendipity nicht überschrieben wird. Eine Basis für diese user.css könnt Ihr über den eigens zu diesem Zweck entwickelten Generator erzeugen (Danke an Sven für diese sehr gute Idee!) – der Generator kann Styles für veränderte Layout-Breiten sowie ein simples Farbschema erzeugen, Ihr müsst nur noch den erzeugten Code in einer user.css speichern. Allerdings dürfte das Ergebnis nur in den wenigsten Fällen bereits ideal sein, es sollte eher als Grundlage für weitere Feinanpassungen dienen.

Weitere Fragen? Immer raus damit.